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Türkenfeld und Blutsattel


Als beim Einbruch der Türken in das steirische Oberland auf der höchsten Spitze der Gleinalpe, der sogenanntemn “Lenzmoarhöh”, das Kreuzfeuer aufloderte und das Herannahen der Ungläubigen verkündete, sammelte ein Ritter von Prank seine getreuen Knappen und Reisigen um sich und, verstärkt durch eine große Schar mutiger Landleute, stellte er sich dem Erbfeinde der Christenheit im Feistritztale entgegen.

Mutig kämpften die Christen und verrichteten Wunder der Tapferkeit, mussten aber schließlich der feindlichen Übermacht weichen. Viele christliche Streiter bedeckten das Schlachtfeld, die übrig gebliebenen aber flohen auf die Gebirge, verfolgt von den blutdürstigen Siegern. Einigen Scharen dieser Flüchtigen gelang es, sich zu retten, und gar mancher Bluthund musste zur Sühne des Blutbades im Feistritztale hier auf den vom Nebel umlagerten steilen Felsenhöhen unserer heimischen Alpen seine Mordgier und Beutelust mit dem Tode büßen.

Schrecklich aber erging es denjenigen, welche von den Feinden ergriffen und eingefangen wurden. Wohl weinten und wimmerten die wehrlosen Schlachtopfer dieser Wüteriche, aber alles Bitten und Jammern war vergeblich; unbarmherzig metzelten die Barbaren ihre Opfer nieder.

So flüchtete sich eine Abteilung Christen nach dem erwähnten Gefechte gegen den Zinkenkogel, wurde aber von den nachsetzenden Feinden auf einer flachen Felsenhalde eingeholt und gefangen genommen. Da machten sich nun die Türken ein grausames Vergnügen, sie spannten die Christen vor die Pflüge, welche andere Gefangene aus dem Tale heraufschleppen mussten, und zwangen sie mit Peitschen- und Säbelhieben, den harten, felsigen Grund zu bebauen.

Nach dieser Quälerei führten sie dann ihre Opfer auf eine gegenüberliegende Alpe, ließen sie von dieser aus ihre Arbeit beschauen und säbelten schließlich alle nieder.

Noch sind auf jener felsigen Fläche, welche zu bebauen die Christen gezwungen waren, die von dieser Quälerei herrührenden Furchen ersichtlich und nennt das Volk diese Stelle das “Türkenfeld”. Wenn - so erzählen sich die Bewohner der dortigen Gegend - die Furchen ausgeglichen sind, kommen die Türken wieder.

Die gegenüberliegende Stätte aber, auf der die grässliche Metzelei stattgefunden, heißt der “Blutsattel”.